Die Genussrouten in Ischgl: Ein ganzheitlicher Ansatz!

Wandern macht glücklich. Das wissen wir jetzt schon länger. Das habe ich mittlerweile schon so oft gelesen und gehört, dass ich den Wahrheitsgehalt dieser Aussage schon fast anzweifeln möchte. Aber natürlich ist das alles wahr. Das Glück stellt sich vor allem dann ein, wenn man nicht stupide und strikt leistungsorientiert auf den Gipfel zusteuert, sondern den Weg zum Ziel werden lässt. Doch selbst dann bleibt noch eine Frage offen: Wie kann man bitte schön gänzlich glücklich sein, wenn bei der Wanderung nicht für das kulinarische Wohl gesorgt wird?

Ich verfolge da nämlich einen ganzheitlichen Ansatz. Denn Glück funktioniert nicht, wenn es nur von einer Seite her angegangen wird. Schließlich gleicht es dem sprichwörtlichen Vogerl. Wer das Glück fangen und festnageln will, muss gleich Nägel mit Köpfen machen. Und sich gleich von mehreren Seiten her annähern.

Es ist nämlich einfach gesagt, dass dieses wandern glücklich machen soll. Aber was passiert, wenn mich unterwegs der kulinarische Heißhunger packt? Nein, ich meine damit nicht den Hunger auf den nächsten Landjäger mit einer Semmel. Ich meine den Hunger nach etwas Besonderem, nach etwas Feinem!

Ihr werdet jetzt sicher sagen: Wenn du fein essen willst, dann geh bitte nicht auf die Berge, du Depp. Alles kann man schließlich wirklich nicht haben. Beim Essen auf den Hütten musst du dich halt mit Kaiserschmarrn, Würstel und Co. begnügen. Aber ich wäre nicht so gerne in Ischgl, wenn es da nicht eine befriedigende Lösung gäbe. Denn in Ischgl wartet die beste aller möglichen Wanderwelten auf mich.

Wandern allein? Schön und gut? Aber macht das wirklich rundherum glücklich? (Bild: TVB Ischgl)
Wandern allein? Schön und gut? Aber macht das wirklich rundherum glücklich? (Bild: TVB Ischgl)

Dort wurde nämlich der kulinarische Jakobsweg ins Leben gerufen. Die Idee dahinter ist denkbar einfach und doch genial: Internationale Spitzenköche stellen ihre Gerichte auf den teilnehmenden Hütten vor. Das Essen dabei ist raffiniert. Aber natürlich auch bodenständig. Spitzenköche zerbrechen sich den Kopf darüber, wie Essen auf den Hütten abseits der „konventionellen“ Speisen aussehen und funktionieren könnte. Natürlich muss das Ganze aber auch dann nachkochbar sein, wenn die Spitzenköche bereits wieder in ihren Gourmet-Tempeln ihr Essen auf dem Herd köcheln und brutzeln haben.Und das beste an der Sache: Die Idee geht jetzt schon sei Jahren auf!

Na also, es geht doch. Spitzenköche, Ischgl und die Berge in trauter Harmonie (Bild: TVB Ischgl)
Na also, es geht doch. Spitzenköche, Ischgl und die Berge in trauter Harmonie (Bild: TVB Ischgl)

Mir persönlich gefällt dieser Ansatz sehr. Weil er eines zeigt: Essen auf den Hütten ist nie alternativlos und notwendigerweise so, wie es eben ist. Argumente wie: Auf der Hütte bekommst du halt nur dieses oder jenes werde ich einfach nicht mehr gelten lassen. Denn bei den „Genussrouten“ in Ischgl wird gezeigt, dass es auch anders geht. Meist gelingt ein sehr guter Spagat, bei dem der kulinarischer Genießer mit dem „durchschnittlichen“ Wanderer versöhnt wird. Wer sagt da noch mal, dass die Welt der Kulinarik abgehoben ist und nichts mit dem Geschmack einer breiteren Masse zu tun hat? In Ischgl wird man eines besseren belehrt.

In Ischgl sind die Hütten nicht nur schön, sondern auch kulinarisch empfehlenswert! (Bild: TVB Ischgl)
In Ischgl sind die Hütten nicht nur schön, sondern auch kulinarisch empfehlenswert! (Bild: TVB Ischgl)

Kein Wunder auch, dass das ausgerechnet in Ischgl passiert. Schließlich kochen hier nicht nur Martin Sieberer oder Benjamin Parth, sondern auch in Sachen Wellness ist in Ischgl so einiges möglich und denkbar. Es gibt dort auch die höchsten Konzerte mit Stars, die sich sonst in kaum eine Region in Tirol verirren würden und noch einiges mehr. Generell ist Ischgl ein Ort der Superlative und des Neu- und Andersdenkens. Kein Wunder also, dass gerade in Ischgl die Sache mit den Genussrouten aus der Taufe gehoben wurde.

Ich sag´s mal so: In Ischgl finden sich viele Ort an denen sichtbar wird, dass der „status quo“ etwas für andere Regionen und Orte ist. In Ischgl wird einfach mal versucht nicht zu kleckern, sondern zu klotzen. Und das ist auch sehr gut so!

Man mag Ischgl also, vor allem im Winter, als etwas laut empfinden. Das stimmt natürlich schon irgendwie. Aber in Ischgl bleibt immer noch sehr viel Platz für das Feine, das Subtile und das Besondere. Die Genussrouten sind ein Ausdruck davon und belegen, dass Ischgl vielfältig ist und zweifellos auch vielfältig bleiben wird.

Und vor allem: Ischgl macht glücklich! Jedenfalls bei den Genussrouten. Probiert es aus. So geht ganzheitliches Wandern für Menschen, denen wandern nicht genug ist. Menschen wie du und ich. Wir sehen uns dann im Sommer auf der einen oder anderen Genussroute!

Die Genussrouten in Ischgl: Ein ganzheitlicher Ansatz!
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Von in Trofana Royal